Sauerstoffbrillen bzw. Nasenbrillen sind Hilfsmittel zur Applikation von medizinischem Sauerstoff.

Die Sauerstofftherapie erleichtert die Atmung bei Patienten mit Sauerstoffmangel. Nasenbrillen sind spezielle Schlauchsysteme mit Nasenstutzen, um konzentrierten Sauerstoff über die Nase in die Lunge zu transportieren.

Die Nasenbrillen können aus verschiedenen Materialien bestehen; am gebräuchlichsten ist PVC. Die Kunststoffmaterialen sollten keine Allergien verursachen. Insbesondere bei der Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) können Druckstellen entstehen, wenn dem Patienten 16 Stunden am Tag Sauerstoff über eine Nasenbrille verabreicht werden muss. Nasenbrillen aus Phthalat (= Weichmacher-)freiem Silikon zeichnen sich durch eine besondere Weichheit aus für einen angenehmen Tragekomfort auch bei längerer Tragezeit.

Welche Art von Nasenbrillen gibt es?

Für den Tragekomfort ist es wichtig, dass das Material möglichst weich ist und die Nasenstutzen (Nasenprongs) zur Anatomie der Nase passen. Hierfür gibt es Nasenbrillen mit geradem Steg und gebogenen Steg zur Auswahl. Kinder benötigen für ihre kleinen Nasen einen besonders schmalen Stegabstand und einen engeren Durchmesser des Nasenstutzens. Es gibt für Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder spezielle Größenklassen.

Welchen Vorteil hat eine Sauerstoffnasenbrille aus Silikon gegenüber einer Sauerstoffnasenbrille aus PVC?

Eine Sauerstoffnasenbrille aus Silikon bietet mehrere Vorteile im Vergleich zu einer aus PVC:

Komfort: Silikon ist weicher und flexibler als PVC, was zu einem höheren Tragekomfort führt. Eine Silikon-Sauerstoffnasenbrille passt sich besser den Konturen des Gesichts an und verursacht weniger Reibung oder Druckstellen.

Allergiefreiheit: Silikon ist hypoallergen und daher ideal für Menschen mit empfindlicher Haut oder Allergien. Im Gegensatz dazu kann PVC bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslösen.

Langlebigkeit: Silikon ist robust und widerstandsfähig gegenüber Verschleiß. Es behält seine Form auch nach wiederholtem Gebrauch und ist weniger anfällig für Risse oder Brüche im Vergleich zu PVC. Silikon-Nasenbrillen können bis zu einem Jahr verwendet werden.

Leicht zu reinigen: Silikon ist leicht zu reinigen und kann mit Wasser oder milden Reinigungsmitteln gereinigt werden. Es neigt weniger dazu, Schmutz oder Bakterien aufzunehmen und ist daher hygienischer als PVC.

Hygiene: Bei Silikon-Nasenbrillen ist eine Dampfsterilisation sowie eine Reinigung im Vaporisator möglich. Zur Desinfektion kann die Nasenbrille auch 20 Minuten in kochendes (destilliertes) Wasser gelegt werden. Die Nasenbrille sollte möglichst alle 2 Wochen oder öfter gereinigt werden, um einer Keimbesiedlung vorzubeugen.

Bessere Anpassungsfähigkeit: Silikon bietet eine größere Bandbreite an Größen- und Passformoptionen. Es gibt mehr Möglichkeiten, die Sauerstoffnasenbrille an die individuellen Bedürfnisse des Patienten anzupassen.

Was ist der Unterschied bei Sauerstoffnasenbrillen mit gebogenem Steg und geradem Steg?

Der Unterschied zwischen Sauerstoffnasenbrillen mit gebogenem Steg und geradem Steg liegt in erster Linie in der Anpassung an unterschiedliche Gesichtsformen und den Tragekomfort.

Eine Sauerstoffnasenbrille mit einem gebogenen Steg hat in der Mitte der Brille einen leichten Knick oder Biegung. Durch diesen gebogenen Steg wird die Brille besser an die Nase angepasst und sitzt in der Regel stabiler. Dies kann besonders bei aktiven Menschen von Vorteil sein, da die Brille weniger verrutscht und besser am Platz bleibt.

Eine Sauerstoffnasenbrille mit einem geraden Steg hingegen hat eine durchgehende, gerade Brückenform. Diese besteht in der Regel aus einem flexiblen Material, um eine gewisse Anpassung an die Nasenform zu gewährleisten. Ein gerader Steg kann eine gute Wahl sein, wenn die Brille über einen längeren Zeitraum getragen wird, da er weniger Druckstellen auf der Nase verursacht.

Insgesamt ist es wichtig, dass die Sauerstoffnasenbrille gut sitzt, einen ausreichenden Sauerstofffluss gewährleistet und für den individuellen Träger angenehm ist. Daher kann es von Person zu Person unterschiedlich sein, welche Brückenform bevorzugt wird.

Welche Schlauchlänge ist notwendig?

In der Regel sind die Schläuche der Nasenbrillen 2,10 m lang. Diese können aber mit einem Schlauchverbinder und einem zusätzlichen Schlauch verlängert werden. Besonders komfortabel ist hier der drehbare Schlauchverbinder (Schlauchverbinder mit Swivel). Dieser kann das Verdrehen der Schläuche verhindern.

Wie lege ich eine Nasenbrille richtig an?

Das Anlegen der Nasenbrille in wenigen Schritten einfach erklärt:

1. Nasenbrille auspacken und Verstellring hinunterschieben.
2. Brillenende an Sauerstoffgerät bzw. Druckminderer anschließen.
3. Die Nasenkanülen (Nasenstutzen, Nasenprongs) von unten in die Nasenlöcher einlegen.
4. Dann die die Schläuche von vorne über beide Ohren und um die Ohren herum nach unten führen und unter dem Kinn zusammenbringen.
5. Anschließend Verstellring hochschieben und Nasenbrille unter Kinn fixieren.

Wann muss man eine Nasenbrille auswechseln?

Die Häufigkeit, mit der eine Sauerstoffnasenbrille ausgetauscht werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Empfehlungen des Herstellers, der Art der Nutzung und den individuellen Bedürfnissen des Benutzers.

In der Regel wird empfohlen, PVC- Nasenbrillen alle 2-4 Wochen auszutauschen, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktioniert und sauber ist. Jedoch sollte man auch auf mögliche Anzeichen von Verschleiß wie Risse, Verformungen oder Verfärbungen achten und die Nasenbrille ggf. früher austauschen. Silikon-Nasenbrillen können bis zu einem Jahr verwendet werden, wenn Sie regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.

Welche Alternativen gibt es zur herkömmlichen Nasenbrille?

Sauerstoffzufuhr bei Mundatmung

Für den Fall von ausgeprägten Reizungen und Wunden an den Naseneingängen können bis zum Abheilen sogenannte Nasal-Oral-Brillen (Oxynasor genannt) verwendet werden. Hier wird der Sauerstoff unter Verzicht auf Nasenprongs aus mehreren Düsen der Brille in einer Wolke vor Mund und Nase abgegeben, maximale Flussraten von 3 Liter O₂/Minute sind hier zugelassen. Aus hygienischen Gründen sollten diese Nasenbrillen mindestens einmal monatlich gewechselt werden, bei Verschmutzung/Sekretablagerung im Rahmen von Infekten der oberen Atemwege sind kürzere Intervalle indiziert.

Sauerstoffzufuhr bei hohem Sauerstoffbedarf

Der Oxymizer ersetzt die Standard-Nasenkanüle und ist für die Verwendung mit Sauerstoffsystemen mit kontinuierlichem Durchfluss ausgelegt. Der Oxymizer hilft mithilfe eines Reservoirsystems Sauerstoff zu sparen. Nach dem Anschließen des Oxymizers an eine Sauerstoffquelle füllt sich der Sammelbehälter während der Ausatemphase des Patienten mit Sauerstoff. Bei der Einatmung wird mittels einer Membran der zusätzliche Sauerstoff im Sammelbehälter abgegeben. Ein Sauerstoffbolus von bis zu 30ml ermöglicht die Einstellung eines geringeren kontinuierlichen Flow (CF) der angeschlossenen Sauerstoffquelle. Die Verwendung des Oxymizers ermöglicht es Ihnen, den von Ihrem Sauerstoffsystem (z. B. Zylinder, Sauerstoffkonzentrator und Standard Nasenkanüle) abgegebenen Sauerstoffdurchfluss zu reduzieren, ohne die Menge an Sauerstoff zu reduzieren, die an Ihren Körper abgegeben wird. Die Verringerung des kontinuierlichen Sauerstoffdurchflusses kann bis zu 75% im Vergleich zur Verwendung einer Standardnasenbrille betragen. Dies kann in Abhängigkeit des Literflusses und des Atemmusters des Benutzers variieren.